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Hand

Morbus Dupuytren

Nach dem französischen Chirurgen benannte Fibromatose der Hand, die zu einer Streckhemmung und gelegentlich zu einer Adduktionkontraktur der Finger, auch Abduktionskontraktur des Kleinfingers führt. Wir versorgen in unserem Zentrum den Morbus Dupuytren stadiengerecht von der einfachen partiellen Aponeuroektomie bis zu notwendigen weichteil-rekonstruktiven Verfahren bei schweren Formen der Erkrankung.
Abb. links: IV M. Dupuytren (n. Tubiana) des Kleinfingers der linken Hand Abb. rechts: Post-OP-Aufnahme nach partieller Aponeuroektomie und Z-Plastik mit fast kompletter Streckung des Fingers.

Karpaltunnelsyndrom

Es handelt sich hierbei um ein lokales Nervenkompressionssyndrom (weitere Beispiele: Sulcus ulnaris Syndrom, pronator teres Syndrom, Syndrom der Gyonsche Loge.) mit Ausfallerscheinungen der Sensibilität und Motorik des entsprechenden Versorgungsgebietes des Handnerven. Primär können auch schmerzhafte Sensationen im Vordergrund stehen. Die exakte Diagnose wird klinisch und elektrophysiologisch gestellt. Die erforderliche operative Therapie der Kompressionssyndrome wird in unserem Zentrum in minimal offener Technik durchgeführt.
Vier Wochen post OP eines Karpaltunnelsyndroms beidseits. Ca. 1,5 cm lange Narbe vor der Handfläche. Der Patient konnte somit nach der Operation beide Hände gebrauchen. Die Wunden wurden vom Patienten kaum als störend empfunden.

Rhizarthose: Stadiengerechte Therapie

Bei einer Arthrose des Daumensattelgelenkes, welche einer konservativen Therapie nicht mehr zugänglich ist, bleibt nur noch die Arthroplastik zur Befreiung vom Arthroseschmerz. Dabei wird bei milderen Formen in unserem Zentrum eine reine Sehnenaufhängeplastik zur Druck-Entlastung des Gelenkes durchgeführt. In schweren Fällen erfolgt eine Resektions-Interpositions Arthroplastik mit Sehnenaufhängung. Dabei wird einer der beiden Gelenkpartner (OS trapezium) entfernt und der verblieben Defekt als Platzhalter mit körpereigenem Sehnematerial aufgefüllt. Auch hier legen wir Wert auf einen schonenden Zugang.
Schwere Rhizarthrose (links) und nach Resektions-Interposistions Arthroplastik (rechts). Die Drähte werden nach sechs Wochen in Lokalanästhesie entfernt.

Handgelenksarthrosen: Stadiengerechte Therapie

Die Arthrosen der Handwurzelglenke sind meist ein Residualzustand einer traumatische Schädigung der Hand. Häufig liegt entweder eine nicht verheilte, veraltete Kahnbeinfraktur oder eine nicht wahrgenommene SL-Band-Instabilität zu Grunde. Kann die Grunderkrankung nicht mehr versorgt werden und ist insbesondere eine schmerzhaften Arthrose bereits eingetreten, sind meist nur spezifische Teilversteifungen (Teilarthrodesen) erfolgsversprechend.
Arthrose zwischen Scaphoid/Trapezium/Trapezioideum (links), Therapie durch eine STT-Teil-Arthrodes mittels einer Minititanplatte (rechts) – Metallentfernung nicht erforderlich.
Arthrose nach nicht erkannter SL-Band Instabilität (links), sog. Medio-carpale Teilarthrodese mittels einer Minititanplatte (rechts) – Metallentfernung nicht erforderlich, das Kahnbein wird dabei entfernt.
Eine alternative zu den Teilarthrodese stellt die „proximal row resection“ dar, dabei wird die erste Reihe der Handwurzenknochen entfernt. Auf ein Implantat kann hier verzichtet werden. Arthrose nach nicht erkannter SL-Band Instabilität (links), post OP nach „proximal row resection“ (rechts).
Bei schwerster Arthrose bleibt zur endgültigen Schmerzbefreiung meist nur die Komplettarthrodese des Handgelenkes übrig. Aber auch diese massive Form der Versteifung hat durchaus ihre Berechtigung.

Brüche am Handgelenk und Unterarm

Anatomie:
Das Handgelenk bzw. der Unterarm besteht aus Elle und Speiche, welche eine Funktionseinheit bilden. Die Speiche (Radius) ist am Handgelenk breiter und hat eine rund zulaufende Form am Elllenbogen (Radiusköpfchen), die Elle (Ulna) ist am Ellenbogen am breitesten und hat eine runde Form am Handgelenk (Ulnakopf). Dadurch werden Drehbewegungen des Armes ermöglicht.

Knochenbruch des Handgelenks (distale Radiusfraktur):

Der Bruch der Speiche am Handgelenk der häufigste Bruch (distale Radiusfraktur) bei Erwachsenen und macht etwa ¼ aller Knochenbrüche aus. Frauen jenseits der Menopause sind besonders häufig betroffen, da oft schon Bagatellstürze einen Bruch verursachen können (ca. 6 mal häufiger als Männer). Bei einem Sturz kommt es zu einem reflexartigen Abstützen mit der Hand, was je nach Krafteinwirkung und Knochenqualität zu einem Bruch führen kann.

Vorbeugung:
Stolperfallen in der Wohnung wie Teppiche und Schwellen möglichst vermeiden, festes Schuhwerk, für gute Beleuchtung in der Wohnung sorgen, Knochendichte kontrollieren

Symptome:
Schmerzen, Schwellung, Fehlstellung und Funktionsverlust oder –einschränkung.

Diagnose:
häufig ist diese Verletzung für den Arzt eine Blickdiagnose. Ein Röntgen ist jedoch essentiell, um das Ausmaß der Verletzung einschätzen zu können.

Exemplarisch 2 verschiedene Formen des Handgelenksbruchs

Einfacher Bruch außerhalb der Gelenkfläche (A1)

komplizierter langstreckiger Bruch (C3)

Einteilung der Handgelenksbrüche gemäß AO-Klassifikation

(von A1 –einfach- bis C3 –kompliziert- „Trümmer“-/Mehrfragmentbruch mit Beteiligung der Gelenkfläche)

Therapie:
Je nach Funktionsanspruch und Ausmaß der Verletzung kann eine operative oder konservative (nicht-operative) Versorgung erfolgen.

Konservativ:
Hier wird der Bruch ggf. eingerichtet (mit Schmerzmitteln) und per Gips oder Klettschiene für ca. 6 Wochen ruhig gestellt.

  • bei unverschobenen und einfachen Brüchen
  • Häufig bei Kindern
  • Bei hohem Alter oder Vorliegen von schweren Nebenerkrankungen
Abb: Beispiel einer Klettschiene, die bei einfachen Brüchen und nach Operationen eingesetzt wird

Operativ:

  • Bei Begleitverletzungen
  • bei offenen Verletzungen
  • bei hohem Funktionsanspruch
  • bei Vorliegen von Instabilitätsfaktoren
    • Instabile Frakturen
    • Dislozierte intraartikuläre Frakturen
    • Frakturen mit geschlossenem 2° und 3° Weichteilschaden
    • 2° und 3° offene Frakturen
    • Traumatische N. Medianuskompression
    • Begleitende Gefäß- und/oder Nervenverletzungen
    • Erfolglose konservative Repositions- und Retentionsversuche
    • Dislozierte Smith-Frakturen
    • Akute Durchblutungsstörungen nach Reposition
    • Komplexe Begleitverletzungen des Handgelenkes und der Handwurzel
    • unmittelbarer Verlust des Repositionsergebnisses
    • Substantielle initiale Deformität
    • dorsale Abkippung der Gelenkfläche im lateralen Strahlengang >20°
    • >5mm Radiusverkürzung im ap-Strahlengang
    • Repositionsverlust mit Absinken des palmaren und dorsalen Frontalwinkels
    • höheres Alter (>60 Jahre)
    • Radiusverkürzung
    • Palmarkippung

Wie an dieser Auflistung zu erkennen, ist oft die Notwendigkeit für eine Operation gegeben.

Das offene Einrichten des Bruchs und die Stabilisierung mit einer beugeseitigen Platte das mit Abstand häufigste Verfahren. Seltener bestehen Begleitverletzungen wie Verletzung des Bandapparates am Handgelenk (z.B. Essex-Lopresti), der Elle (Ulnafraktur) oder der Handwurzel (Bandriss des SL-bandes oder Bruch des Kahnbeins)), welche dann zusätzliche Schritte notwendig machen können. Die Operation wird meistens in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt und dauert 30-60 min, eine Teilnarkose (Plexusanästhesie) ist möglich.

Beispiel einer Platte (Fa. Intercus)
Röntgenbild nach Operation

Operationszeitpunkt:
Optimal ist ein Zeitpunkt nach 5-7 Tagen, da bereits eine gute Abschwellung eingetreten ist und die wichtigen Strukturen wie Sehnen und Nerven so sicherer dargestellt und geschont werden können.
Daher können die meisten dieser Brüche durch uns geplant versorgt werden, wir beraten Sie gerne zum besten Vorgehen in Ihrem Fall. In den meisten Fällen führen wir die Operationen stationär mit 1-2 Tagen Aufenthalt durch.
Offene (d.h. mit Durchspießung der Haut) oder massiv instabile Brüche werden meistens in eine Notaufnahme eingeliefert und direkt im Krankenhaus versorgt.

Nachbehandlung:
Auch nach der Operation ist eine Ruhigstellung für bis zu 6 Wochen mit Gips oder Klettschiene notwendig außer bei einfachen Brüchen außerhalb des Gelenks bei jüngeren.

Risiken und Langzeitfolgen:
Bei starker Osteoporose kann es zu einem Nachkippen/absinken des Bruches kommen. Durch Vernarbungen und Irritationen des Mittelnerves (N. medianus) kommt es bei weniger als 5% der Operierten zu gelegentlichen Missempfindungen. Die Beweglichkeit des Handgelenks ist durch die längere Ruhigstellung oft etwas eingeschränkt, meistens ohne Konsequenz für den Alltag.
Gelegentlich zeigen sich Begleitverletzungen wie z.B: Verletzungen am Bandapparat (z.B. TFCC) erst zeitversetzt oder können auch erst sinnvoll nach Abheilen des Knochenbruchs versorgt werden, dann kann eine weitere Operation notwendig werden.

Metallentfernung:
Eine Metallentfernung kann nach komplettem Abheilen des Bruches nach 6-12 Monaten erfolgen. Bei Beschwerdefreiheit und je nach Lebensalter kann die Platte auch problemlos belassen werden. Bei jüngeren Patienten wird das Metall eher wieder entfernt, bei älteren Patienten belassen. Die Grenzen sind fließend und abhängig vom Aktivitätsgrad und Sturzrisiko, so kann z.B. bei einem aktiven 70-jährigen regelmäßigen Skifahrer eine Metallentfernung sinnvoll sein. Metallentfernungen werden ambulant durchgeführt, nach der Operation dürfen Sie wieder nach Hause.

Arbeitsunfähigkeit und Sportfähigkeit:
Autofahren ist oft erst nach Abnahme der Schiene erlaubt, somit ergeben sich je nach Arbeitsweg oft Krankheitsdauern von 6 Wochen und mehr. Leichte Bürotätigkeiten sind mit Schiene bei einfachen Brüchen nach 2 Wochen möglich, bei körperlich schweren Tätigkeiten können 3 Monate bis zur Arbeitsfähigkeit vergehen.
Leichte Sportliche Tätigkeiten wie laufen sind nach 6 Wochen möglich, eine Gewichtsbelastung des Armes z.B. beim Fahrradfahren meist erst nach 3 Monaten. Kontaktsportarten wie Kampfsport oder Mannschaftssport sollte beim Erwachsenen länger pausiert werden.

Bruch des Kahnbeins (Scaphoidfraktur):

Der Bruch des Kahnbeins ist der häufigste Knochenbruch der Handwurzel. Er entsteht durch Sturz auf den ausgestreckten Arm. Häufig sind junge sportlich aktive Männer betroffen (ca. 7 x häufiger als Frauen), auch im höheren Lebensalter kommt diese Verletzung bei schlechter Knochenqualität vor. Insgesamt sind 2-7 % aller Knochenbrüche Scaphoidfrakturen. Als Begleitverletzung von Handgelenksbrüchen treten Scaphoidfrakturen auch auf, hier besteht die Gefahr des Nichterkennens, da der Bruch im Röntgen oft schlecht sichtbar ist.

Anatomie:
Das Kahnbein ist der größte Handwurzelknochen und überträgt die Last vom Handgelenk zur Hand.
(in Abbildung rot gekennzeichnet). Die Durchblutung erfolgt vom körperfernen Ende aus und somit sind Brüche des mittleren und v.a. körpernahen Drittels häufig von verzögerter oder ausbleibender Knochenheilung betroffen.

Symptome:
Schmerzen im Bereich der Handwurzel/der sog. Tabatiere oder bei Greifbewegungen sind typisch. Schwellung und Bluterguss sind gerade bei unverschobenen Brüchen nur gering ausgeprägt.

Diagnostik:
Röntgenbilder sind immer notwendig, häufig zur genauen Einteilung auch die Computertomographie und bei unklaren Befunden ein MRT.

Röntgen Kahnbeinbruch
CT Kahnbeinbruch
MRT Kahnbeinbruch

Operation:
Diese kann üblicherweise über einen kleinen Hautschnitt minimal-invasiv erfolgen. Über eine spezielle Schraube kann ausreichende Kompression auf den Bruch ausgeübt werden und das Risiko für ausbleibende Knochenheilung verringert werden. Bei komplexen Brüchen kann ein offenes Einrichten des Bruches nötig sein.

Nachbehandlung:
Bei nichtoperativer Behandlung muss engmaschig zwischen der 6-12 Woche mittels Röntgen oder CT kontrolliert werden, ob eine knöcherne Durchbauung stattfindet. Eine Gipsruhigstellung mit Abspreizung des Daumens ist hier für 8-10 Wochen üblich.
Nach Operation kann bei einfachen Brüchen nach Wundheilung nach 2 Wochen die Scheine weggelassen und mit kraftfreir Beübung der Hand begonnen werden, insgesamt ist aber auch eine Entlastung für 10-12 Wochen nötig.

Arbeitsunfähigkeit und Sportfähigkeit:
Autofahren ist oft erst nach Abnahme der Schiene erlaubt, somit ergeben sich je nach Arbeitsweg oft Krankheitsdauern von 6 Wochen und mehr. Leichte Bürotätigkeiten sind mit Schiene bei einfachen Brüchen nach 2 Wochen möglich, bei körperlich schweren Tätigkeiten können 3 Monate bis zur Arbeitsfähigkeit vergehen.
Leichte Sportliche Tätigkeiten wie laufen sind nach 6 Wochen möglich, eine Gewichtsbelastung der Hand z.B. beim Fahrradfahren meist erst nach 3 Monaten. Kontaktsportarten wie Kampfsport oder Mannschaftssport sollte beim Erwachsenen länger pausiert werden.

Komplikationen:
Aufgrund der kritischen Durchblutung kann es bei Brüchen des Kahnbeins vermehrt zu ausbleibender Knochenheilung/Pseudarthrose kommen. Nach einer Operation ist das Risiko kleiner 10%.
Wenn diese Verletzungen übersehen werden, kann sich in bis zu 85% der Fälle eine Arthrose (sog. SNAC-Wrist) entickeln, die im Langzeitverlauf zu schweren Einschränkungen führen kann.
Daher ist eine frühe Diagnose entscheidend. Operationen im späteren Verlauf umfassen zum Beispiel das Einsetzen eines Knochenspans aus dem Becken oder die Versteifung der Handwurzel.
Bei rechtzeitigem Erkennen des Bruchs und knöcherner Ausheilung nach der Operation kann mit einer guten bis sehr guten Funktionswiederherstellung gerechnet werden.

Metallentfernung:
Bei normalem Heilverkauf nicht vorgesehen, da die Schraube im Knochen versenkt wird.

Adresse

Praxis Dr. med. Frank Grochulla · MU Dr. Michal Lajcak

Gustav-Schickedanz-Straße 2, (1. OG links)
90762 Fürth 

Parken
Auf dem obersten Parkdeck des PARK ONE Parkhaus Carré Fürther Freiheit
Zufahrt:
Friedrichstraße 13-15, 90762 Fürth
Von dort mit dem Aufzug ins 1. OG

Kontaktdaten

+49 (0) 911 772897

+49 (0) 911 7499449

http://www.orthopaedie-neurochirurgie.com

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