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Meniskus

Meniskus

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bei Ihnen wurde ein Meniskusriss des Kniegelenks festgestellt.
Hiermit möchten wir ihnen Information über dieses Krankheitsbild und die möglichen Behandlungen bieten.

Welche Funktion hat der Meniskus am Knie und wie ist dieser aufgebaut?

Obwohl der Meniskus als Einheit funktioniert, wird durch die Kreuzbänder der Innen-vom Außenmeniskus räumlich getrennt.
Innen- und Außenmeniskus sind wichtige Strukturen, die Druckverteilung im Knie ermöglichen und eine Anpassung des runden Oberschenkelknochens zu den eher flachen Schienbeinkopf ermöglichen. Der umliegende Knorpel wird entlastet und eine Kongruenz zwischen den beiden Gelenkpartnern ist möglich. Der Außenmeniskus ist insgesamt beweglicher und kann den Bewegungen des Kniegelenks und der Oberschenkelrolle besser erfolgen, während der Innenmeniskus deutlich fester mit dem Schienbein verwachsen ist und somit nur weniger flexibel ist. Dadurch sind Verschleißerscheinungen am Innenmeniskus deutlich häufiger. Aus älteren Untersuchungen, bei denen der Meniskus aufgrund von Verschleiß komplett entfernt wurde, wissen wir, dass der Außenmeniskus sehr wichtig für den Schutz des Kniegelenk Knorpels ist und eine Entfernung zu einer deutlich schnelleren Arthroseentwicklung mit Knorpelschäden führt als am Innenmeniskus. Somit wird man am Außenmeniskus eher einen Erhaltungsversuch mit Naht empfehlen.
Die Menisken sind aus Faserknorpel aufgebaut und zählen zu den schlecht durchbluteten Strukturen im Körper, weswegen eine Heilung nur in begrenztem Ausmaß möglich ist. Die Menisken werden nur äußeren Drittel durch Blutgefäße versorgt Ebenen, die inneren zwei Drittel werden über die Gelenkflüssigkeit per Diffusion ernährt. Aufgrund dieser Tatsache ist die Heilungstendenz vom Rand („rot-rote“ Zone) über die Mitte („rot-weiße“ Zone) nach innen („weiß/weiße“ Zone) abnehmend.

Welche Arten von Meniskusverletzungen gibt es?

Nach dem Verletzungsmechanismus kann man unfallbedingte und abnutzungsbedingte Meniskusschäden unterscheiden. Unfallbedingte Meniskusrisse kommen im Rahmen von Sportunfällen bei meist jungen Patienten vor und betreffen oft die besser durchbluteten äußeren Randzonen. Hier ist meistens ein Erhaltungsversuch mittels Meniskusnaht sinnvoll. (s. gesondertes Informationsblatt Meniskusnaht)
Meniskusschäden im Rahmen eines Verschleißes machen oft schleichende Beschwerden, teils auch mit wechselnder Intensität und betreffen häufig her die schlecht durchbluteten inneren Randzonen des Meniskus bzw. den gesamten Meniskus mit schlechter Qualität des Gewebes. Verschleißbedingte Meniskusläsionen nehmen mit höheremLebensalter zu und können auch bei beschwerdefreien Personen im MRT gefunden werden. In den besser durchbluteten Zonen 0-2 kann unter bestimmten Bedingungen auch ein Versuch der Naht erfolgen, um Teile des Meniskus zu erhalten.

Zusätzlich kann man nach der Form des Risses unterscheiden.

Wie häufig sind Meniskusverletzungen?

Dazu sind z.B. etwa 35 % der Männer und 20% der Frauen zwischen 50 und 60 Jahren von Meniskusläsionen betroffen. Besondere Risiken sind hockende oder kniende Tätigkeiten von mehr als 1 h täglich.
Ab dem 70. Lebensjahr haben ca. 50% aller Personen Meniskusläsionen.

Wie wird die Meniskusverletzung behandelt?

Insgesamt hat sich in den letzten Jahren das Vorgehen bei diesen abnutzungsbedingten Meniskusläsionen verändert.
Insgesamt wurde speziell bei schon bestehender Arthrose in Deutschland deutlich häufiger als in den benachbarten europäischen Nachbarländern eine Meniskusoperation durchgeführt und aktuellen Studien haben die Effektivität in Frage gestellt. 2016 wurden hierzu europaweit neue Empfehlungen anhand der aktuellen Literatur erstellt.
(2016 ESSKA meniscus consensus, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28210788 )
Für die meisten Patienten, speziell bei schon vorhandener Arthrose, wird ein nicht operatives Vorgehen für 3 Monate empfohlen. Dies beinhaltet Schmerztherapie, Krankengymnastik, Injektionen ins Kniegelenk (z.B. Cortison als Kassenleistung und mit kurzer Wirksamkeit, alternativ auch mit Hyaluronsäure oder Eigenbluttherapie als Selbstzahlerleistung mit länger anhaltender Wirkung). Häufig bessern sich die Beschwerden auch von selbst über mehrere Monate.

Gibt es neue Entwicklungen aus der modernen biologischen Medizin, um Beschwerden zu lindern oder eine Operation zu verhindern?

Ab ca. dem 40. Lebensjahr sind Meniskusrisse zunehmend häufiger und sind nicht immer operationspflichtig.
Ab dem 40. Lebensjahr sind nur noch die äußeren 20% des Meniskus durchblutet und die Heilungsaussichten sind stark eingeschränkt.
Neuere Untersuchungen zeigen, daß eine konservative Heilung auch in der „rot-weißen“ und „weißen“ Zone möglich ist, wenn eine Unterstützung durch moderne zellbiologische Verfahren erfolgt.
(z.B. 1.Wei LC, Gao SG, Xu M, Jiang W, Tian J, Lei GH. A novel hypothesis: the application of platelet-rich plasma can promote the clinical healing of white-white meniscal tears. Medical science monitor: international medical journal of experimental and clinical research. 2012;18(8):HY47.
2. Blanke F, Vavken P, Haenle M, von Wehren L, Pagenstert G, Majewski M. Percutaneous injections of platelet rich plasma for treatment of intrasubstance meniscal lesions. Muscles, ligaments and tendons journal. 2015 Jul;5(3):162))

Durch die Injektion von PRP in die schlecht durchbluteten Anteile kann tierexperimentell nachgewiesen werden, dass die lokale Durchblutung bis zum 10-fachen gesteigert werden kann.
Die tatsächlichen klinischen Ergebnisse müssen aber realistisch interpretiert werden. Zellbasierte Verfahren sind keine Wundermittel und sollten als Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten gesehen werden.
Bei Behandlung der richtigen Rissformen und bei Mitbehandlung von Begleitverletzungen wie Bandinstabilitäten kann bei 50% der Patienten eine deutliche Beschwerdelinderung bis zur Beschwerdefreiheit erzielt werden. Diese Behandlungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Mindestens 3 Anwendungen über einen Zeitraum von 6 Wochen sind nötig, des Gesamtkosten liegen bei ca. 400 Euro . Wir führen diese Behandlungen in unserer Praxis durch und beraten Sie, ob bei Ihnen eine Anwendung sinnvoll ist.

Wann ist die Operation nötig?

Die Operation ist vor allem dann angezeigt, wenn die Beschwerden unter der konservativen Behandlung zunehmen oder andauern, die subjektiven Schmerzen sehr stark sind bzw. wenn Blockierungen oder Einklemmungsbeschwerden auftreten.
Dann können die erkrankten Meniskusanteile entfernt werden, um somit die Beschwerden zügig und mit geringem Risiko behandelt werden.

Wie läuft die Operation ab?

Die Operation erfolgt über minimalinvasive Zugänge, als sogenannte Schlüsselloch Operation. Hier werden über zwei ca. 5mm große Schnitte die Arbeitsinstrumente eingeführt und erkrankte Meniskus teilweise entfernt. Diese Operation ist sehr sicher wird über 500 000 mal jährlich in Deutschland durchgeführt. Eine Meniskusteilentfernung dauert üblicherweise zwischen 15 und 30 Minuten.

Was muss ich vor einer Operation beachten?

Bei den meist geplanten Operationen sollten alle Risikofaktoren minimiert werden. Blutverdünner müssen evtl. pausiert oder umgestellt werden, aktive Entzündungen im Körper (z.B. Blaseninfektion, Zahnentzündungen) sollten zuerst behandelt werden, Blutdruck – und Blutzuckerwerte sollten gut eingestellt sein.
Bei ambulanten Operationen muss die Betreuung durch eine Person für 24 h organisiert werden und Sie sollten Schmerzmittel und Thrombosespritzen bereits vorher besorgen, die entsprechenden Rezepte erhalten Sie von uns.

Ambulant oder stationär?

In den meisten Fällen ist eine ambulante Operation ausreichend, d.h. sie Gehilfen am Tag der Operation nach wenigen Stunden nach Hause gehen. Dies ist möglich, weil mit schonenden Operations- und Narkosemethoden sowie den weitgehenden Verzicht auf Drainagen die Beschwerden und Schmerzen nach einer solchen Schlüssellochoperation gering sind.
Wir führen diese Operationen für gesetzlich versicherte Patienten in unserem ambulanten OP-Zentrum am Bahnhofsplatz 6 in Fürth und für privat versicherte Patienten im MMC Nürnberg, Virnsberger Strasse 75 in Nürnberg durch.
In Fällen von schweren Grunderkrankungen, Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder fehlender häuslicher Überwachung kann der Eingriff in der Sana-Klinik durchgeführt werden, üblicherweise mit einer, in seltenen Fällen 2 Übernachtungen. Hierzu werden wir Sie bei ihrem Aufklärungsgespräch beraten.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Bei ambulanten Operationen muss eine Versorgung und Abholung durch eine Vertrauensperson gewährleistet sein, Sie sind am OP-Tag nicht fahrtüchtig.
Für etwa 1 Woche empfehlen wir das Verwenden von Gehstützen, um Sicherheit beim Gehen zu haben und Stürze zu vermeiden.
Um Schwellungen und Ergüssen vorzubeugen, sollten Sie sich die ersten 2 Tage schonen und so wenig wie möglich laufen und immer wieder hochlagern und Kühlen – dies ist sehr wichtig! Danach können Sie schrittweise die Belastung schmerzabhängig bis zur Vollbelastung steigern.
Sollte bei ausgedehnter Meniskusentfernung oder Blutungsneigung eine Drainage eingelegt werden, so wird diese am ersten Tag nach Operation in unserer Praxis entfernt.
Da die üblicherweise die Beweglichkeit und Mobilität im Vergleich zum normalen Alltag etwas eingeschränkt ist, empfehlen die aktuellen Leitlinie die Verwendung von Thrombosespritzen für 1 Woche nach der Operation.
Schmerzmittel nehmen Sie in den ersten 1-2 Tagen regelmäßig und reduzieren diese dann je nach Schmerzen schrittweise selbst.

Je nach Ausmaß der Meniskusentfernung und bestehenden Begleiterkrankungen wie Arthrose kann es in den ersten Wochen bis Monaten zu Schwellungen des Kniegelenks kommen, welche bei stärkerer Belastung ausgeprägter sein können. Dies ist normal und insofern keine Schmerzen auftreten, können Sie ihre Aktivität weiter steigern.
Physiotherapie ist nur bei Bewegungseinschränkungen, verzögerter Heilung oder hohem sportlichen Anspruch notwendig.
Details finden Sie in unserem separaten Nachbehandlungsschema.

Wann kann ich wieder Sport treiben?

Nach etwa 2-3 Wochen kann mit leichten Belastungen sportlichen Belastungen wie leichtes Fahrradfahren, Walken oder Schwimmen begonnen werden, dies ist auch für die Abheilung förderlich. Je nach Schwellung und Schmerzen können die Belastungen langsam gesteigert werden.
Kontaktsportarten oder starke Belastungen wie Fußball oder Gewichtheben sollten etwa 3 Monate unterlassen werden.

Wann bin ich nach einer Meniskusoperation wieder arbeitsfähig?

Für Bürotätigkeiten sind 1-2 Wochen Arbeitsunfähigkeit üblich.
Bei körperlichen Arbeiten mit langen Gehstrecken, Heben von schweren Lasten sind 3-4 Wochen üblich, bei Berufen mit tiefem Knien oder Leiterarbeiten sind im Einzelfall auch längere Schonungen nötig.

Wie kann ich selbst zur Heilung beitragen?

Zunächst sollten Sie sich konsequent an den postoperativen Behandlungsplan halten. Hier sind vor allem die Anwendung der Thrombosespritzen für eine Woche und das konsequente Schonen mit Kühlen, hochlagern und möglichst geringer Gehstrecke in den ersten 2-3 Tagen wichtig!
Zusätzlich können wir Ihnen am Ende der Operation ein Hyaluronsäurepräparat, welches die während der Operation ausgespülte Gelenkflüssigkeit ersetzen soll, einspritzen. Die Wirksamkeit mit Schmerzreduktion und schnellerer Beweglichkeit ist in diversen Studien sowohl kurzfristig als auch bis zu einem Jahr belegt.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17187274/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20954664/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15918064/

Die Krankenkassen übernehmen diese Behandlung nicht, der Selbstzahlerpreis beträgt für diese IGEL-Leistung etwa 75 Euro.
Wir empfehlen dies allen Patienten, denen eine möglichst schnelle Erholung und Beweglichkeit wichtig ist, möchten aber betonen, dass die meisten Patienten auch ohne diese Maßnahme gut zurechtkommen.
Wir beraten Sie gerne.

Welche Probleme können auftreten?

Sehr selten kam es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Infektion kommen, die Wahrscheinlichkeit ist etwa 1 :1000.
Hier kommt es üblicherweise einige Tage nach der Operation zu zunehmenden Schmerzen und auch Rötung. Diesen Fall ist es wichtig, dass sie sich schnellstmöglich bei uns melden damit wir die entsprechenden Schritte einleiten können, um den gesamten Heilverlauf möglichst zu verkürzen.
Diesem Fall wird dann im Rahmen eines stationären Aufenthaltes das Kniegelenk je nach Schwere der Infektion einmalig oder mehrfach gespült und eine Antibiotika Behandlung durchgeführt, bis die Infektion abgeheilt ist.
In diesen seltenen Fällen dauert der Krankenhausaufenthalt bis 1-2 Wochen.
Des Weiteren kam es im restlichen Meniskus zum erneuten Einriss kommen, welcher ggf. je nach Beschwerden erneut operiert werden muss.
Dies ist selten und wir garantieren Ihnen höchste operative Sorgfalt, jedoch sollte zum Schutz des Knorpels nur der erkrankte Meniskusanteil entfernt und ein möglich großer Rest erhalten werden, der auch wieder erkranken oder einreißen kann.

Fazit:

Die Meniskusteilentfernung ist eine der häufigsten orthopädischen Operationen und sehr sicher sowie schmerzarm.

Gerne beraten wir Sie ausführlich über das für Sie beste Vorgehen.
Ihre Ärzte des ZON und MMC

Adresse

Praxis Dr. med. Frank Grochulla · MU Dr. Michal Lajcak

Gustav-Schickedanz-Straße 2, (1. OG links)
90762 Fürth 

Parken
Auf dem obersten Parkdeck des PARK ONE Parkhaus Carré Fürther Freiheit
Zufahrt:
Friedrichstraße 13-15, 90762 Fürth
Von dort mit dem Aufzug ins 1. OG

Kontaktdaten

+49 (0) 911 772897

+49 (0) 911 7499449

http://www.orthopaedie-neurochirurgie.com

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