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Schulterarthrose

Schulterarthrose

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bei Ihnen wurde eine Schulterarthrose festgestellt und wir möchten Sie über die Behandlungsmöglichkeiten und das Krankheitsbild informieren.

Wie ist die Schulter aufgebaut und was ist eine Schulterarthrose?

Knöchern wird das Schultergelenk durch den Oberarmkopf (Humerus) und die Gelenkpfanne (Glenoid) gebildet. Kopfwärts ist das Schulterdach (Acromion) ebenfalls Teil des Schultergelenks.
Durch verschiedene Ursachen kann es auch am Schultergelenk zu einem Knorpelschaden kommen. Wenn dieser Knorpelschaden schmerzhaft ist, spricht man von einer Arthrose.

Abb.1 Anatomie der Schulterarthrose

Was sind die Ursachen für eine Schulterarthrose?

Bei jüngeren Patienten ist die sog. idiopathische Arthrose am häufigsten, d. h. die genauen Ursachen sind unbekannt. Anatomische Besonderheiten, wie z. B. der sog. critical shoulder angle, könnten anlagebedingt das Risiko für eine Schulterarthrose erhöhen.
Weitere Ursachen sind unfallbedingte Knorpelschäden, wenn z.B. durch einen Bruch des Oberarmkops oder der Gelenkpfanne die knöcherne Oberfläche zerstört bzw. unterbrochen wird, die sog. posttraumatische Arthrose. Diese Arthrose betrifft meist den Raum zwischen Oberarmkopf und Gelenkpfanne.
Andere seltenere Ursachen sind entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder Infekte des Schultergelenks.
Insgesamt am häufigsten und v.a. bei älteren Patienten ist eine Arthrose zwischen Oberarmkopf und Schulterdach, die sog. „Cuff-Arthropathie“. Ursache ist hier ein chronischer Riss der umliegenden Muskulatur und Sehnen, die normalerweise zwischen Oberarmkopf und Sehne liegt.
Insgesamt ist die Schulterarthrose eher selten, etwa 3 % der Bevölkerung sind betroffen.

Welche Symptome treten auf?

In frühen und mittleren Stadien kann die Arthrose beschwerdearm sein, da die Schulter nicht das Körpergewicht tragen müssen, im Unterschied zur Knie-, Hüft- und Sprunggelenksarthrose.
Außerdem können Bewegungseinschränkungen und Knackgeräusche auftreten. In späten Stadien können die Schmerzen speziell nachts sehr stark sein und dadurch die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Ein Röntgenbild ist am besten geeignet, um eine Arthrose festzustellen. Sollte eine Operation geplant werden, so wird noch eine Computertomographie durchgeführt.

Abb. 2 „klassische Arthrose“
Abb.3. „Cuff-Arthropathie“

Wie sieht die Behandlung aus?

In frühen Stadien können Schmerzmittel, Dehnübungen der umgebenden Muskulatur oder vorübergehende Schonung hilfreich sein. Möglich sind bei mittleren Stadien Injektionen in das Schultergelenk mit Cortison oder Hyaluronsäure. Teil der konservativen Behandlung sind außerdem Reizstrom (TENS), Röntgenreizbestrahlung und Krankengymnastik.
Wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg (mehr) haben, dann bestehen operative Möglichkeiten.

Welche Operationsmethoden gibt es?

Bei der klassischen Arthrose zwischen Oberarm und Schulterdach gibt es bei sehr jungen Patienten die Möglichkeit, mit einer Schlüssellochoperation die Kapsel zu lockern, knöcherne Vorsprünge abzutragen, um noch einige Jahre Beschwerdelinderung zu erreichen (sog. „360°release). Dies ist eine seltene Operation.
Bei starker Arthrose kommt es nach der Operation fast immer zu einer schnellen Schmerzreduktion, die Schulterprothese ist vor allem eine schmerzlindernde Operation.
Bei jungen Patienten und intakter Schultermuskulatur wird eine sog. anatomische Prothese eingesetzt. Hier werden Kopf und Pfanne jeweils ersetzt. Dia anatomische Prothese macht etwa 10% der Schulterprothesen aus. Vorteile sind die bessere Beweglichkeit und auch Kraft der Schultermuskulatur. Nachteile sind die Abhängigkeit von einer funktionierenden Schultermuskulatur und die begrenzte Lebensdauer von ca. 10-15 Jahren. Außerdem ist die Rehabilitation über 2-3 Monate recht langwierig.
Am häufigsten mit 90% werden sog. inverse Schulterprothesen implantiert. Diese sind nicht von der intakten Rotatorenmanschette abhängig und können relativ schnell aktiv beübt werden.
Nachteile sind die Veränderungen des Aussehens der Schulter sowie die häufig verminderte Beweglichkeit.

Abb. 4 Röntgen einer anatomischen Prothese
Abb. 5 Röntgen einer inversen Prothese

Ambulant oder stationär?

Diese Operationen werden immer stationär durchgeführt. Der durchschnittliche Aufenthalt im Krankenhaus sind 3-4 Nächte.
Wir führen die Operation für gesetzlich versicherte Patienten in der Sana -Klinik Nürnberg und für privat versicherte Patienten im MMC Nürnberg, Virnsberger Strasse 75 in Nürnberg durch.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Um an das Gelenk zu kommen, muss ein Muskel der Rotatorenmanschette (M. subscapularis) abgelöst werden. Bei anatomischen Prothesen muss dieser immer, bei inversen Prothesen meistens wieder genäht werden. In diesen Fällen wird die Schulter 6 Wochen auf einem bestimmten Kissen gelagert und die Schulter nur passiv bewegt. Nach 6 Wochen beginnt dann die aktive Bewegung.
Bis die Rehabilitation abgeschlossen ist, können mehrere Monate vergehen.
Sollte der Muskel nicht genäht werden (können), dann kann die aktive Beübung schon schneller beginnen. Nachteil ist dann eine etwas geringere Stabilität.

Welche Risiken gibt es und wie sind die Erfolgsaussichten?

Neben den üblichen Risiken wie Infektion und Bluterguss, gibt es einige spezielle Risiken.
Für die anatomische Prothese sind die Risiken vor allem Abnutzung der Prothese mit Lockerung, nachfolgende Einrisse der Sehnen der Rotatorenmanschette und das Auskugeln der Prothese.
Bei der häufigeren inversen Prothese sind die Risiken Überspannung der Prothese oder Auskugeln der Prothese. Außerdem kann es nach mehreren Jahren zu einer nachlassenden Kraft des Deltamuskels kommen, der den Arm nach außen bewegt. Des weiteren ist die Beweglichkeit über die Horizontale nicht immer gegeben.
In erster Linie ist gerade die inverse Prothese eine Operation zur Schmerzreduktion und diese lässt sich fast immer erzielen.
Kraft und Beweglichkeit sind nach Implantation einer inversen Prothese oft vermindert, da hier bereits vor der Operation die Sehnen um die Schulter teilweise verletzt waren.

Gerne beraten wir Sie über das beste Vorgehen.
Ihr Ärzteteam des ZON

Adresse

Zentrum für Orthopädie, Neuro- und Unfallchirurgie im
METROPOL MEDICAL CENTER (MMC)

Virnsberger Straße 75
D-90431 Nürnberg

Kontaktdaten

+49 (0) 911 99904-400

+49 (0) 911 99904-422

http://www.orthopaedie-neurochirurgie.com

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