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Brüche der oberen Extremitäten - Schulter und Oberarm

Oberarmkopfbruch (subkapitale Humerusfraktur)

Dies ist der dritthäufigste Bruch beim Erwachsenen nach Speichen- und Schlüsselbeinbrüchen. Es besteht ein enger Zusammenhang zu Osteoporose, Frauen sind 2-3 mal häufiger betroffen.

Bei jüngeren Patienten ist oft ein Hochenergietrauma wie ein Fahrrad-, Motorrad- oder Autounfall ursächlich und Begleitverletzungen sind häufig.  Meistens erfolgen Diagnostik und Behandlung aufgrund der Unfallschwere im Krankenhaus.

Viel häufiger sind jedoch die durch Knochenschwund begünstigten Brüche bei älteren Patient(inn)en bei direktem Sturz auf die Schulter im Alltag. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung ist eine deutliche Zunahme dieser Bruchformen in Zukunft zu erwarten. Seltene Ursachen sind Tumore, Bestrahlung etc.

Unfallhergang:
Hier kann entweder ein direkter Sturz auf die Schulter als auch seltener ein indirekter Mechanismus mit Sturz auf den ausgetreckten Arm ursächlich sein. Bei schlechter Knochenqualität durch Osteoporose reichen hier oft schon geringe Krafteinwirkungen wie ein Sturz auf der Ebene aus.

Symptome:
Meistens sind die Beschwerde klar, Schwellung und Schmerzen treten sofort auf und die aktive Bewegung der Schulter ist eingeschränkt.

Diagnostik:
Ein Röntgenbild reicht meistens für die Diagnosestellung aus. Wenn der Bruch kompliziert ist und eine Operation geplant wird, kann eine Computertomographie sinnvoll sein.

Behandlung:
Bei jüngeren Patienten mit Hochenergietrauma ist fast immer eine Operation nötig.

Bei den deutlich häufigeren Verletzungen im hohen Lebensalter kann häufig eine nicht operative Behandlung durchgeführt werden. Hier wird der Arm zunächst für 1-2 Wochen in einer Armschlinge (Traumaweste/Gilchristverband) ruhiggestellt und dann schrittweise mittels Krankengymnastik beübt. Röntgenverlaufskontrollen sind empfehlenswert.

Bei starker Abkippung oder deutlicher Fehlstellung oder hohem Aktivitätsniveau ist eine operative Versorgung sinnvoll, ebenso, wenn es nach anfangs konservativer Behandlung zu einer Verschlechterung kommt.

Die häufigste Versorgung ist das offene Einrichten des Bruches und die Stabilisierung durch eine Platte. (s. Abbildung Nr. ) Auch nach der Operation wird der Arm über einen Zeitraum von 4-6 Wochen in einem Verband ruhiggestellt und schrittweise unter krankengymnastischer Betreuung zunehmend bewegt. Alternativ können auch bei speziellen Bruchformen nur Schrauben (z.B. Tuberkulum-Ausriss) oder Nägel Anwendung finden.

typisch verwendetes häufiges Implantat, sog. Winkelstabile Humerusplatte (Philos, Fa. Synthes)

Bei schweren Brüchen, wenn eine Abheilung des Knochens unwahrscheinlich ist, ist auch die sofortige Implantation einer inversen Schulterprothese oder Frakturprothese möglich.

Prognose:
Die Vielzahl an verschiedenen Versorgungsformen ist ein Indikator, dass diese Bruchform sehr komplex sein kann und häufig Einschränkungen im Langzeitverlauf bleiben.

Ursachen für die Schwierigkeiten sind einerseits das oft hohe Lebensalter der Verletzten mit vielen Begleiterkrankungen, die schlechte Knochenqualität und auch Durchblutung des Oberarmkopfes.

So kann es auch nach optimaler Versorgung z.B. durch eine Platte langfristig zu einem vollständigen oder teilweise Absterben des Kopfes aufgrund schlechter Durchblutung kommen, also Folge heilt dann der Bruch schlecht zusammen oder die Schrauben können dann überstehen. Ebenso verbleiben nicht selten Bewegungseinschränkungen.

Seltene Bruchformen sind z.B. Brüche des Oberarmschaftes, der Gelenkpfanne (Glenoid) oder des Schulterblatts (Scapula) .


Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur):

Dies ist nach dem Speichenbruch am Handgelenk der zweithäufigste Knochenbruch beim Erwachsenen. Häufig sind hier Stürze oder auf den ausgestreckten Arm, z.B. bei einem Sturz vom Fahrrad.

Symptome:
Neben Schmerzen und teilweise Unfähigkeit, den Arm zu heben, ist oft aufgrund der nur geringen Weichteildecke eine Stufenbildung und Schwellung am Schlüsselbein zu sichtbar.  (s. Abbildung) 

Diagnose:
Auch hier ist die Röntgenaufnahme das entscheidende Mittel zur genauen Einschätzung der Verletzung. Am häufigsten sind mit ca. 80% die Brüche im mittleren Drittel des Schlüsselbeins. Es folgen die Brüche am äußeren Drittel des Schlüsselbeins.

Behandlung:
Die am häufigsten vorkommenden Brüche im mittleren Drittel können operativ oder konservativ behandelt werden.  Operiert werden muss bei offenen Brüchen mit Hautdurchspießung oder drohender Durchspießung, instabiler Schulter bei Begleitbrüchen des Schulterblatts („floating shoulder“) und langstreckigen mehrteiligen Brüchen.

Konservativ kann bei unverschobenen Frakturen; bei Kindern, bei geringem Funktionsanspruch oder bei schweren Grunderkrankungen behandelt werden. Hier wird der betroffene Arm in einer Armschlinge oder auch im Rucksackverband für ca. 6 Wochen ruhiggestellt , nach etwa 2-3 Wochen sollte mit behutsamer Krankengymnastik begonnen werden , um die Beweglichkeit zu erhalten. Über ein spezielles Ultraschallgerät („LIPUS“) kann die Knochenheilung angeregt/beschleunigt werden, dies wird in Deutschland nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Kosten liegen bei ca. 2000 Euro.

Bis vor ca. 10 Jahren wurden diese Verletzungen meistens konservativ behandelt. Meistens verheilte das Schlüsselbein, jedoch oft mit einer gewissen Verkürzung durch überlappende Bruchenden und Muskelzug. Dies führte speziell bei jungen aktiven Patienten im Langzeitverlauf zu Bewegungseinschränkungen und gehäuftem Vorkommen von Schulterschmerzen sowie Neigung zu Einklemmungssyndromen (Impingement) der Schulter.

Daher wird auch bei vermeintlich einfachen Brüchen bei Verkürzung eine Operation empfohlen.

Die Operation erfolgt meistens durch ein offenes Einrichten mit einer Platte und Schrauben, seltener kann auch eine Schienung im Knochen durch einen Draht erfolgen.

Nach der Operation ist der Arm in einer Schlinge ruhiggestellt und eine vorsichtige Krankengymnastik ist nach 2-3 Wochen sinnvoll.

Prognose:
Je nach Verletzungstyp gibt es einfache Verläufe mit einigen Wochen Ruhigstellung bis zu komplizierten Verläufen mit mehrfachen Operationen und Verpflanzung von Knochenspänen.

Aufgrund der Anatomie ist die Durchblutung des Schlüsselbeins eingeschränkt, es besteht nur ein dünner Weichteilmantel, wodurch es zu schlechter oder verzögerter Knochenheilung kommen kann.

Im Allgemeinen können Sie für die meisten Brüche mit einem guten Resultat rechnen. Durch die Platten kommt es im Verlauf oft zu einem störenden Gefühl, sodass häufig das Metall entfernt wird. Es wird empfohlen, ca. 1,5 Jahre nach Operation abzuwarten, um erneute Brüche zu vermeiden.

Gelegentlich wird vor einer Metallentfernung eine Computertomographie nötig sein, um festzustellen, ob der Bruch komplett verheilt ist.

Claviculafraktur

Claviculaplatte

CT Humerusfraktur S 6 I 2

Platte Clavicula

Adresse

Zentrum für Orthopädie, Neuro- und Unfallchirurgie im
METROPOL MEDICAL CENTER (MMC)

Virnsberger Straße 75
D-90431 Nürnberg

Kontaktdaten

+49 (0) 911 99904-400

+49 (0) 911 99904-422

http://www.orthopaedie-neurochirurgie.com

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